INTERVIEW MIT MARKUS KOBALD – CEO

23. März 2020

Interview mit CEO Markus Kobald: „WARUM WIR AUCH JETZT GEWINNE ERZIELEN“. Die Fragen stellte Mag. Peter Benesch.

Benesch: Mark, während alle Indizes und Anlageklassen seit Jahresbeginn zirka 40 % im Minus sind, habt ihr auf eurer Homepage für dieses Jahr eine bisherige Performance von +1,1 % ausgewiesen. Wie kommt man zu so einem Zwischenergebnis, während die Welt Kopf steht?

Kobald: Mit Vorsicht. Wir haben derzeit einen Cashanteil von zirka 70 % – und unsere Investments abgesichert. Seit wir begonnen haben, werden wir nicht müde zu erklären, dass es unser oberstes Ziel ist, kein Geld zu verlieren. Don´t loose money!

Benesch: Wann kam der Tag, als ihr euch für einen so hohen Cashanteil entschieden habt?

Kobald: Das war nicht ein einziger Tag, es ging über Wochen. Wir rechnen immer nur mit Wahrscheinlichkeiten. Wenn sich eine Pandemie abzeichnet – SARS hat schon vor über 15 Jahren zu 40 % Kursrücksetzern geführt, als die Welt noch nicht so vernetzt war und noch nicht so viel gereist wurde – ist klar, dass dieses Mal mindestens genau so hohe Verluste zu erwarten sind. Im Jänner standen wir bei einer Aktienquote von zirka 18 %.

Benesch: Für euch kam also alles so, wie ihr es abgeschätzt habt. Wie hoch ist nun eure Aktienquote?

Kobald: Nein. Die Situation, wie wir sie nun haben, konnte niemand einschätzen. Wir haben uns ab Februar darauf vorbereitet und reduziert, dann wurden die Nachrichten schlechter, also haben wir weiter reduziert, teilweise sehr schnell und konsequent. Jetzt stehen wir bei etwa 2 % Aktienquote und auch diesen Anteil haben wir abgesichert.

Benesch: Wie sichert ihr euch ab?

Kobald: Das bleibt unser Geheimnis. Aber so viel kann ich verraten: Wir sind noch aktiver als je zuvor und investieren sehr viel Zeit in unsere Beratungen, Berechnungen und Überlegungen.

Benesch: Ihr seid in eher riskanteren Anlageklassen unterwegs: Aktien, Bitcoin, Rohstoffe, Währungen. Bisher lief es gut, aber müsst ihr euch jetzt nicht auf härtere Zeiten vorbereiten?

Kobald: Es lief bisher wirklich gut. 40 % durchschnittlicher Ertrag pro Jahr, wobei das schlechte Jahr mit -1,4 % auch in Ordnung war. Der ständige, aktive Wechsel zwischen den Anlageklassen macht es eben möglich, dann von der einen zur anderen Klasse zu wechseln. Oder eben, wie derzeit, vor allem unsere Investments auf unterschiedliche Arten abzusichern und cash bereitzuhalten. Selbstverständlich wollen wir heuer Gewinne erzielen.

Benesch: Klingt simpel. Wenn es so einfach wäre, warum macht das dann nicht jede Bank und Investmentgesellschaft so?

Kobald: Einerseits gibt es kaum Investmentbanken, die einen Fonds haben, der alle Anlageklassen abbildet – geschweige denn, dass sie so kurze Hierarchien und schnellen Informationsfluss haben wie wir. Unser Team besteht aus 10 Personen, maximal 7 davon haben eine eigene „Area of Expertise“ und beteiligen sich an den großen Entscheidungen, innerhalb der Anlageklasse treffen maximal 4 Personen die Entscheidungen. Das System, das wir entwickelt haben, basiert aber auf jahrzehntelanger Erfahrung.

Benesch: Das erinnert doch sehr an Warren Buffet und Berkshire Hathaway.

Kobald: Ja, vor allem Buffet ist mein Vorbild. In den letzten 3 Jahre haben wir Berkshire Hathaway deutlich übertroffen, sie haben de facto null Prozent Entwicklung, während wir eben ein Plus von 168 % Performance erreicht haben. Wichtiger aber noch: Wir müssen niemandem ein Minus von 25 % (alleine in diesem Jahr) erklären.

Benesch: Woher kommt der große Unterschied?

Kobald: Die Aktivität und Reaktionszeit. Buffet kauft günstig und behält dann am liebsten immer und ewig seine Positionen. Wir reagieren blitzartig auf die mittlerweile sehr schnell gewordene Zeit, in der wir leben. Und Buffet kauft US-Aktien und niemals Gold oder Bitcoin. Dafür müssen wir aber auch keine Gründe für zweistellige Prozentverluste innerhalb eines Jahres finden. Solche Verluste brauchen viel Zeit, bis man sie wieder wettgemacht hat.

Benesch: Ist nun ein guter Zeitpunkt, um über das CBCI-System in Aktien, Gold, Bitcoin und Co. zu investieren?

Kobald: Es ist jetzt sicher ein günstiger Zeitpunkt, um in das CBCI-System zu investieren. Wann das Kapital in die diversen Anlageklassen investiert wird, zu denen wir auch Anleihen und Öl zählen, wissen wir heute nicht. Es ist aber gut, das Geld schon bereit zu haben, denn es wird auch noch heuer wieder große Sprünge nach oben geben, wenngleich auch nicht in allen Klassen. Für einige Privatanleger ist jetzt sicher ein günstiger Zeitpunkt, um etwas vorsichtiger mit Kapitalgarantie zu investieren.

Benesch: Wie funktioniert dieser Informationsfluss in Zeiten der Vermeidung von sozialen Kontakten?

Kobald: Wir haben im Schnitt 2- bis 3-mal am Tag Videokonferenzen. Im Vergleich: Vor der Krise sah ich unseren Chief Algorithmic Trading Officer maximal einmal pro Woche. Natürlich habe ich Kontakt mit vielen Telefonaten und vor allem Austausch über unseren internen Messenger gehabt, aber die Krise hat die Art der Kommunikation deutlich verändert – und in unserem Fall wird jetzt sogar intensiver kommuniziert.

Benesch: Danke für das Interview.

Kobald: Vielen Dank.